Max-Morlock-Stadion, 15:20 Uhr, die Mannschaft des 1. FC Nürnberg geht nach dem Aufwärmen in die Nord- und in die Südkurve, sie applaudiert in Richtung der Zuschauer. Wer darin ein schlechtes Omen sieht („Wir machen’s jetzt, weil nach dem Spiel pfeift ihr uns wegen der Niederlage aus.“), wird eines besseren belehrt. Ebenso diejenigen, die weil Köln keine „große“ Mannschaft ist, mit einer Niederlage rechnen und jene, die meinen, dass die Gäste schon seit fast 20 Jahren keinen Bundesligapunkt aus Nürnberg mehr mitgenommen haben, deshalb also „dran“ seien. Es ist neben den 5 Siegen, den 18 Punkten nach 11 Spielen, das, was am meisten Freude macht in diesen Tagen: Der natürliche Pessimismus eines Fußballfans wird fröhlich und ohne erhobenen Zeigefinger in seine Schranken verwiesen.