Fällt ein spätes Gegentor, so wird ein Stereotyp stets hervorgeholt: Die Mannschaft, die das Tor kassierte, sei „mit den Gedanken schon in der Kabine“ gewesen. Sollte dies tatsächlich zutreffen, dann war die Mannschaft des FCN am Sonntagnachmittag in der 92. Minute in Köln mit den Gedanken bereits auf der Autobahn, wahrscheinlich irgendwo auf Höhe Würzburg. Denn durch eine einzelne Aktion buchstäblich mit dem Schlusspfiff schenkte die Mannschaft einen Punkt in einem Spiel her, das nicht nur keinen Sieger verdient hatte, sondern eigentlich auch keinen, der auch nur einen Punkt aus dem Spiel mitnimmt. Der größte Gewinner dieses kollektiven Last-Minute-Blackouts dürfte jedenfalls einer gewesen sein, der zum Zeitpunkt des Gegentreffers nicht mehr auf dem Platz stand.