Samstag, 9. April 2011, 15:25 Uhr: Es ist angerichtet, alles ist bereit, es wird ernst. Das Üben der letzten Tage wird nun erstmals unter Wettbewerbsbedingungen sichtbar. Einige Sitzreihen unter mir gehen die Akteure so langsam in Position, die Anfangsmusik erklingt. Das Licht geht an: „Ja, so müsste es gehen!“ Die Hauptdarstellerin ist im Text, die erste Durchlaufprobe läuft und ich sitze am Lichtpult und versuche nebenbei die Musik zu managen. Auf meinem Platz im Max-Morlock-Stadion sitzt zur selben Zeit mein Bruder und wartet auf den Anpfiff. Ich sitze in einer Schulaula 11 Kilometer entfernt und leide bereits. Unter Müdigkeit, Heuschnupfen, gereizter Stimmung zwei Tage vor der Aufführung und – viel entscheidender in den kommenden 115 Minuten – unter der Tatsache, dass ich nicht sehe, was mein Club gegen den Erzrivalen auf den Rasen zaubert. Schon jetzt ist klar: Es wird ein anstrengender Nachmittag.