Geduld ist keine Tugend, die man mit dem Fußball in Verbindung bringt. Die öffentliche Debatte geht meist darum, dass das Spiel schnell gemacht werden muss, dem Gegner mit einem frühen Gegentor der Zahn gezogen werden soll. So gesehen war die Herangehensweise des FCN am Samstagnachmittag in Berlin fast etwas untypisch. Ruhig war sie und überlegt, nie in Hektik verfallend, dennoch das Spiel kontrollierend. Es zeigte sich, dass auch ohne Offensivfeuerwerk, ohne ungeduldiges Anrennen, am Ende des Spiels drei Punkte auf dem Konto landen können. Grund dafür war zum einen das aggressive Pressing des Glubb, das die Berliner immer wieder dazu zwang ungeduldig lange Bälle nach vorne zu schlagen. Zum anderen lag es am unbedingten Einsatzwillen von Jens Hegeler, der – im Gegensatz zu den Berliner Verteidigern – seinen ersten Ballbesitz eben nicht aufgab, sondern erlief und nach innen schlug. Tomas Pekhart und der mitgereiste Anhang dankten ihm.