Autor: Bescho

Die Hoffnung der Anderen – VfL Wolfsburg – 1. FC Nürnberg 4:1 (2:1)

Das Schlimmste am Abstiegskampf ist, dass es Hoffnung gibt, wo keine sein dürfte. Selbst nach einer desolaten Leistung, wie der des FCN in Wolfsburg, gibt ein Blick auf die Tabelle Hoffnung. Es ist nicht die Leistung der eigenen Mannschaft, die Mut macht, sondern die der Gegner im Abstiegskampf: Eine Derbyniederlage, ein 0:2 gegen einen direkten Konkurrenten, ein später Ausgleich. Das muss den Kontrahenten doch den Rest geben, das muss ihnen doch den Todesstoß versetzen, so die Argumentation. Man übersieht dabei, dass die eigene Mannschaft den Anhängern der Rivalen ebenso Hoffnung verleiht. Gerade wenn man so desolat auftritt wie der Club in Wolfsburg.

Der gute Absteiger – 1. FC Nürnberg – Borussia Mönchengladbach 0:2 (0:1 )

Einmal mehr wurde dem FCN nach einer Niederlage ein Kompliment gemacht. Lucien Favre meinte nach dem Spiel „Nürnberg hat dominiert (…) es hätte alles anders laufen können“. Favre, der einer ähnlichen Philosophie anhängt wie sein Gegenüber Verbeek, gibt damit – wie viele andere Beobachter des heutigen Fußballs – einem Trugschluss Nahrung. Dem Trugschluss, dass Ballbesitz gleich Dominanz bedeutet, dass guter Fußball an einem Prozentwert abzulesen ist. Denn außer Ballbesitz hatte der FCN nichts vom Spiel gegen Gladbach und taumelt so dem achten Abstieg entgegen.

Förderkreis Choreographien

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