Autor: Bescho

Beherzt – Eintracht Frankfurt – 1. FC Nürnberg 0:0

Vor zwei Wochen war Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger noch scharf kritisiert worden, als er den Auftritt der eigenen Mannschaft als „beherzt“ bezeichnet hatte.  Zu wenig hätte seine Truppe geleistet, zu unkonzentriert und zweikampfschwach agiert, um an diesem Freitag in Dortmund das Attribut beherzt verdient zu haben, so der Vorwurf. Zwei Wochen später an einem Samstagnachmittag in Frankfurt jedoch konnte man mit voller Berechtigung von einem „beherzten“ Auftritt der Nürnberger sprechen. Der einzige Wermutstropfen war, dass es nicht zum dreifachen Punktgewinn reichte.

Auswärts in Frankfurt oder Schiffe versenken – einmal anders ….

Eigentlich hätte es ein gemütlicher Ausflug nach Frankfurt werden können. Schiffe versenken – einmal anders …. Um etwas Abwechslung in den Ligaalltag zu bekommen, hatte Ultras Nürnberg eine große Schifffahrt in die Mainmetropole organisiert. Die Buchung war bereits fix, aber über eine wohl notwendige Anmeldung der außerplanmäßigen Personenschifffahrt wurde das Interesse der Staatsmacht geweckt. Lange…
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Der Makel des ersten Tores – 1. FC Nürnberg – Borussia Mönchengladbach 2:1 (2:0)

Die Empörung ist – neben der Verzweiflung – einer der Grundzustände des Fußballfans. Man empört sich über falsche Aufstellungen des Trainers, falsche Pässe des Spielers und falsche Entscheidungen des Schiedsrichters. Worüber man sich in der Regel nicht empört sind die Regelverstöße des eigenen Teams, die sind irgendwie rational zu begründen oder werden in einer Art kosmischen Verhandlung gegen all die Missetaten gegen die eigenen Spieler aufgerechnet. Der Sieg am Sonntagnachmittag gegen Borussia Mönchengladbach dürfte dafür ein Paradebeispiel sein. Eine offensichtliche und unsportliche Schwalbe von Mike Frantz gab dem Spiel eine Wendung zum positiven für den FCN. Empört haben sich darüber nur die Gladbacher, für die meisten Nürnberger war es lediglich der umgehende Ausgleich für die Vorwoche.

Uchronie – Borussia Dortmund – 1. FC Nürnberg 3:0 (2:0)

In der Literatur gibt es ein Genre, das sich „Uchronie“ nennt; es wird gemeinhin der Science-Fiction zugerechnet und behandelt die Frage „Was wäre geschehen, wenn“. Ausgangsszenario ist die reale Welt bis zu einem Punkt, an dem die echte und die erzählte Geschichte auseinandergehen. Dieser Punkt – fachwissenschaftlich Divergenzpunkt genannt – kann minimal sein, wie Zigarren, die nicht aus der Manteltasche fallen, oder aber monumental – Deutschland gewinnt den Ersten Weltkrieg. Dass dieses Genre unter Fußballfans nicht beliebter ist, wundert fast ein wenig, lebt der Anhänger doch eigentlich stets in einer Uchronie, oft nur mit minimalen Divergenzpunkten. So wie am Freitagabend in Dortmund, als sich die 15. Minute als ein solcher Punkt herausstellte.