Autor: Bescho

Geschichte geschrieben – 1. FC Nürnberg – Hamburger SV 0:5 (0:1)

Michael Tönnies, Norbert Dickel, Herbert Laumann und Sean Dundee. Man mag sich fragen, was diese eher zufällig wirkende Reihung an Namen mit dem Spiel des FCN gegen den HSV zu tun hat. Ein Blick auf die Gemeinsamkeiten der vier Herren macht aber schnell klar, dass sie die einzigen vier sind, die weniger Zeit für einen lupenreinen Hattrick in der Bundesliga brauchten als Hamburgs Pierre-Michel Lasogga. Acht Minuten benötigte die Leihgabe aus Berlin, um den Ball drei Mal im Nürnberger Tor unterzubringen. Dabei war die historische Marke nur gröbster Auswuchs und deutlichstes Zeichen des sportlichen Offenbarungseids des FCN an diesem Sonntagnachmittag.

Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig – SV Werder Bremen – 1. FC Nürnberg 3:3 (2:1)

34. Minute im Weserstadion, gerade hat Eljero Elia durch einen Schlenzer die Gastgeber mit 2:0 in Führung gebracht. Der 1. FC Nürnberg hat bislang nur passiv am Spiel teilgenommen. Böte man in diesem Moment einem Anhänger des FCN an, noch einen Punkt aus dem Spiel zu retten, er hatte dankend angenommen.  45 Spielminuten später: Marvin Plattenhardt bringt einen Freistoß in den Bremer Strafraum, Thomas Pekhart steigt hoch und köpft den Ball Richtung Bremer Tor. Böte man in dieser Sekunde nun demselben Anhänger des FCN denselben Punkt an, er würde dankend ablehnen. Diese Zwiegespaltenheit spiegelt die Leistung des Club an diesem Sonntagnachmittag wider und auch ein wenig die Schwierigkeit das Ergebnis zu deuten.

Willkommen im Abstiegskampf! – Eintracht Braunschweig – 1. FC Nürnberg 1:1 (0:1)

Die Eindrücke aus Braunschweig in Worte zu fassen fällt schwer. Über eine Mannschaft, die einen derartigen Auftritt gegen eine Mannschaft hinlegt, der man selbst die Bundesligatauglichkeit abgesprochen hat, kann man eigentlich nur ein Urteil fällen: Bundesligauntauglich. Über 90 Minuten war der Gegner aus Niedersachsen, der zuvor vier Bundesligaspiele lang kaum ein Bein auf den Boden gebracht hatte, dem FCN spürbar überlegen. Dass das Spiel nicht verloren wurde, grenzt an ein Wunder

Alarmstufe Gelb – 1.FC Nürnberg – FC Augsburg 0:1 (0:0)

Nach dem Spiel war die Schlagrichtung aller Nürnberger schnell gefunden. Mit Präzision und Energie attackierten alle Beteiligten das Schiedsrichterteam. Auslöser war der wohl spielentscheidende Platzverweis gegen Javier Pinola eine Viertelstunde vor Ende einer bis dahin torlosen Partie. Doch sollte die Analyse – aller fehlenden Berechtigung der Ampelkarte zum Trotz – nicht eher in eine andere Richtung gehen? Nicht eher dahin, warum eine spielerisch nicht stärkere Auswärtsmannschaft in Nürnberg vierundzwanzig Schüsse aufs Tor abgeben darf? Nicht eher dahin, warum man selbst nur durch Standards gefährlich war?