Autor: Bescho

Der Makel des ersten Tores – 1. FC Nürnberg – Borussia Mönchengladbach 2:1 (2:0)

Die Empörung ist – neben der Verzweiflung – einer der Grundzustände des Fußballfans. Man empört sich über falsche Aufstellungen des Trainers, falsche Pässe des Spielers und falsche Entscheidungen des Schiedsrichters. Worüber man sich in der Regel nicht empört sind die Regelverstöße des eigenen Teams, die sind irgendwie rational zu begründen oder werden in einer Art kosmischen Verhandlung gegen all die Missetaten gegen die eigenen Spieler aufgerechnet. Der Sieg am Sonntagnachmittag gegen Borussia Mönchengladbach dürfte dafür ein Paradebeispiel sein. Eine offensichtliche und unsportliche Schwalbe von Mike Frantz gab dem Spiel eine Wendung zum positiven für den FCN. Empört haben sich darüber nur die Gladbacher, für die meisten Nürnberger war es lediglich der umgehende Ausgleich für die Vorwoche.

Uchronie – Borussia Dortmund – 1. FC Nürnberg 3:0 (2:0)

In der Literatur gibt es ein Genre, das sich „Uchronie“ nennt; es wird gemeinhin der Science-Fiction zugerechnet und behandelt die Frage „Was wäre geschehen, wenn“. Ausgangsszenario ist die reale Welt bis zu einem Punkt, an dem die echte und die erzählte Geschichte auseinandergehen. Dieser Punkt – fachwissenschaftlich Divergenzpunkt genannt – kann minimal sein, wie Zigarren, die nicht aus der Manteltasche fallen, oder aber monumental – Deutschland gewinnt den Ersten Weltkrieg. Dass dieses Genre unter Fußballfans nicht beliebter ist, wundert fast ein wenig, lebt der Anhänger doch eigentlich stets in einer Uchronie, oft nur mit minimalen Divergenzpunkten. So wie am Freitagabend in Dortmund, als sich die 15. Minute als ein solcher Punkt herausstellte.

Punkt trotz Konditionsmängeln – 1. FC Nürnberg – Hamburger SV 1:1 (0:0)

Die wichtigste, die dominierende Frage am ersten Spieltag des Jahres 2013 war für alle im Stadion vor allem die, wie anders der FCN denn unter dem neuen Trainer-Gespann Michael Wiesinger/Armin Reutershahn aussehen würde. Vergleicht man das Resultat des ersten Spiels unter den neuen Chef-Trainern mit dem letzten Spiel unter dem alten, so könnte man meinen, es habe sich gar nichts verändert. In beiden Fällen stand am Ende ein 1:1 gegen einen Nordclub zu Buche und ebenso war der Club in der Abwehr beide Male eher mit dem Pfosten als mit der eigenen Ordnung im Bunde. Doch es war nicht alles gleich, denn das neue Trainergespann wartete mit einigen Überraschungen auf.

Presseschau zum Rückrundenstart

Sport 1: „Ich will keine Kopie sein!“ Süddeutsche.de: Stehauf-Mann soll die Heimat retten Spielverlagerung.de: Timo Gebhart in der Analyse Spielverlagerung.de: Podcast-Special zu allen 18 Bundesligisten (FCN in Teil 2) Nürnberger Zeitung: Basis bleibt eine stabile Defensive Nürnberger Zeitung: Wiesinger will „authentisch rüberkommen“ Nürnberger Nachrichten: Der Club hat keine Zeit für Spaßfußball Bundesliga.de: „Jetzt geht’s weiter“…
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