Kategorie: Allgemein

Standortbestimmung – FSV Frankfurt – 1. FC Nürnberg 2:1 (1:1)

Nach einer derart langen Winterpause zu wissen, wo man sportlich steht, ist nicht einfach. Ist eine knappe Niederlage gegen den Tabellenführer der tschechischen Liga nun gut oder schlecht? Was sagt ein 0:2 gegen den Letzten der Bundesliga aus? Überwiegt der Eindruck der Ergebnisse oder der Eindruck der eher positiven Eindrücke? Nach 90 Minuten Pflichtspielfußball des FCN lässt sich ernüchtert konstatieren: Ergebnisse lügen nicht. Der Club verlor mit 1:2 beim FSV Frankfurt und dürfte nun Planungssicherheit für die kommende Spielzeit haben.

Alles wie gehabt – 1. FC Nürnberg – SpVgg Greuther Fürth 0:0

Die Nachricht, das Jahr mit einem Derby gegen Fürth beschließen zu müssen, hatte bei vielen in Nürnberg schon im Sommer unangenehme Flashbacks ausgelöst. Die unsägliche Schmach zu Saisonbeginn hatte die Ängste vor einer erneuten Heimpleite weiter angetrieben. Aus dieser Warte dürfte das Spiel am Samstagnachmittag Ängste gelindert haben, wer auf mehr Wiedergutmachung als ein „nicht verloren“ gewartet hatte, wurde aber enttäuscht. Stattdessen war das Spiel gegen den Lokalrivalen eine perfekte Zusammenfassung der Amtszeit von René Weiler: Defensiv sicher, vorne verbessert, aber von Einzelaktionen abhängig.

Siegen als Gewohnheit – Erzgebirge Aue – 1. FC Nürnberg 0:1 (0:0)

„Winning is a habit“ – Gewinnen sei eine Sache der Gewohnheit, so ein Ausspruch des legendären Footballtrainers Vince Lombardi. Er meinte damit, dass Siege weitere Siege produzieren, da sich der Kopf ans Gewinnen gewöhnt. Blickt man auf den FCN unter René Weiler kann man nur zu dem Schluss kommen, dass der erste Trainer, der einen Super Bowl gewann, recht hatte. Vier der fünf Spiele unter dem Schweizer wurden gewonnen. Die Mannschaft hat sich vom Kopf her dahingehend entwickelt, dass sie defensiv sicher steht und offensiv ihre Chancen verwertet. Gleichzeitig scheint der Blick auf die Chancenverwertung des Gegners am Mittwochabend auch den Schluss zuzulassen, dass sich auch die Gegner daran gewöhnt haben, dass der FCN gewinnt.

Fast-Food-Sieg – VfR Aalen – 1. FC Nürnberg 1:2 (0:1)

Siege sind wie Essen, ohne Siege überlebt ein Fußballverein nicht. Siege geben Energie zum Weitermachen. Genau wie Essen verschiedenartig sein kann, können auch Siege verschiedenartig sein. Es gibt Siege, von denen man wie von einem üppigen Mahl lange zehrt, und solche, die satt machen, aber nicht im Gedächtnis bleiben. Manche Siege sind aber auch wie Fast Food, sie machen kurzfristig satt, nachhaltig den Hunger stillen sie aber nicht. Das 2:1 des FCN in Aalen ist so ein Fast-Food-Sieg, der direkt nach dem Verzehr ein wohliges Gefühl hinterließ, aber den Hunger langfristig nicht überdecken kann.

Das dritte Spiel – 1. FC Nürnberg – TSV 1860 München 2:1 (2:1)

Dritte Spiele haben für Trainer in Nürnberg besondere Bewandtnis. Meist deuten sie die Richtung an, in welche die Entwicklung geht. Der „Neue-Besen-Effekt“ ist abgeklungen, die Detailarbeit kommt zum Tragen. Von den letzten zehn Clubtrainern konnten vier ihre dritten Spiele gewinnen. In die Liste jener vier, die mit Wiesinger, Hecking, Meyer und Augenthaler eher positiv besetzt sein dürfte, reiht sich nun auch René Weiler ein. Der FCN gewann das dritte Spiel unter Leitung des Schweizers gegen 1860 mit 2:1 und zeigt auch, dass die angedeutete Entwicklung kein Strohfeuer zu sein scheint. Gerade die ersten 45 Minuten geben Grund zur Hoffnung.