Kategorie: Allgemein

Marek Mintál – 1. FC Nürnberg – TSG Hoffenheim 1:2 (1:1)


Letzte Heimspiele sind per se Zeiten des Abschieds: Von der Saison, von Hoffnungen, von Spielern. Wer ein Spiel dieser Art mitgemacht hat, kennt sie alle, könnte man meinen. Vor dem Spiel ein bisschen anständiges Klatschen für die Spieler, die gehen, nach dem Spiel eine kleine Ehrenrunde, so läuft das, wenn die Ligazugehörigkeit des Vereins feststeht. Nicht so beim 1. FC Nürnberg, nicht so zur Verabschiedung einer lebenden Club-Legende. Vor dem Spiel, während des Spiels und nach dem Spiel wurde einer gefeiert: Marek Mintál.

 

Statistenrolle – Borussia Dortmund – FC Nürnberg 2:0 (2:0)

An diesem Tag einen Bericht über das Spiel im Westfalenstadion aus Nürnberger Sicht zu schreiben, ist vergleichbar mit einem Bericht von einer Hochzeit in Castrop-Rauxel am Vortag. Die Augen sind an diesem Nachmittag nicht auf dem FCN, sondern auf dem neuen Deutschen Meister, dem BVB. Im Gegensatz zum letzten Mal als Leverkusen und Dortmund sich um den Meistertitel balgten, spielte der Glubb nicht den Spielverderber, sondern war artiger Gast auf der Meisterfeier.

 

Ein wohlbekanntes Bild – 1. FC Nürnberg – 1. FSV Mainz 05 0:0

Am Ende war es ein inzwischen wohlbekanntes Bild: Fehlentscheidung, Empörung, Lamentieren, Wut, Pfiffe. Nicht zum ersten Mal endete ein FCN-Heimspiels entscheidend vom Eindruck geprägt, benachteiligt worden zu sein. Ein Spiel wie in den 90 Minuten bis zu jenem ungeahndeten Handspiel, das die altbekannten Mechanismen in Kraft setzte, das hatten Heimspielbesucher in dieser Saison hingegen nahezu noch gar nicht gesehen; einen völlig überforderten und an der gestellten Aufgabe kläglich scheiternden 1. FC Nürnberg auch nicht. Nicht eine klare Torchance im ganzen Spiel macht deutlich wie schwach das Offensivspiel des Glubb über die gesamte Spieldauer war; wie wenig er dem Mainzer Defensivriegel entgegenzusetzen hatte. So gab es eine der spielerisch schwächsten Saisonleistungen zu sehen, bei der nahezu kein Spieler Normalform aufwies.

 

 

Der perfekte Sturm – 1. FC Kaiserslautern – 1. FC Nürnberg 0:2 (0:1)

Das Englische kennt die Redewendung vom „Perfect Storm“, dem perfekten Sturm; einem Ereignis bei dem alles genauso abläuft, dass es zum größtmöglichen Ergebnis führt. Das Auswärtsspiel in Kaiserslautern könnte als ein solcher perfekter Sturm für die FCN-Anhänger gelten: Eine Mannschaft, die seit Wochen guten Fußball spielt, gutes Wetter, eine relativ geringe Distanz zum Auswärtsspiel, ein traditionsreiches Stadion und Ferienbeginn. Dieser Cocktail sorgte dafür, dass um die 7000 Nürnberger in Kaiserslautern aufschlugen und die Mannschaft, um den perfekten Sturm zu vollenden, zu einem verdienten Sieg schrieen.

 

Theater und Drama – 1. FC Nürnberg – FC Bayern München 1:1 (0:1)

Samstag, 9. April 2011, 15:25 Uhr: Es ist angerichtet, alles ist bereit, es wird ernst. Das Üben der letzten Tage wird nun erstmals unter Wettbewerbsbedingungen sichtbar. Einige Sitzreihen unter mir gehen die Akteure so langsam in Position, die Anfangsmusik erklingt. Das Licht geht an: „Ja, so müsste es gehen!“ Die Hauptdarstellerin ist im Text, die erste Durchlaufprobe läuft und ich sitze am Lichtpult und versuche nebenbei die Musik zu managen. Auf meinem Platz im Max-Morlock-Stadion sitzt zur selben Zeit mein Bruder und wartet auf den Anpfiff. Ich sitze in einer Schulaula 11 Kilometer entfernt und leide bereits. Unter Müdigkeit, Heuschnupfen, gereizter Stimmung zwei Tage vor der Aufführung und – viel entscheidender in den kommenden 115 Minuten – unter der Tatsache, dass ich nicht sehe, was mein Club gegen den Erzrivalen auf den Rasen zaubert. Schon jetzt ist klar: Es wird ein anstrengender Nachmittag.