Einmal muss es vorbei sein – 1. FC Nürnberg – MSV Duisburg 1:2 (0:1)
Auf dem Papier war alles klar: Der Letzte, in dieser Saison ohne Auswärtssieg, traf auf den Dritten, in dieser Saison ohne Heimniederlage, der seit 18 Spielen nicht mehr verloren hatte. Da Fußball aber nicht auf Papier, sondern auf Rasen gespielt wird, war nichts so klar, wie es vorher ausgesehen hatte. Stattdessen überraschte das Schlusslicht das Team der letzten Wochen und gewann, nicht unverdient, mit 2:1. Für den Club bedeutet dies nicht nur das Ende der Serie, sondern auch das wahrscheinliche Ende der Hoffnungen auf den direkten Aufstieg. Verspielt wurde dieser aber nicht gegen Duisburg, sondern in der schleppend verlaufenen Hinrunde, gegen Duisburg verlor man einfach nach einem halben Jahr mal wieder ein Spiel.
Der FCN verlor dieses Spiel, weil er gegen den Letzten eben nicht immer 100% bei der Sache war. Unzählige leichte Fehler im Defensivverbund führten zu zahlreichen potentiell gefährlichen Situationen für die Duisburger. Dass sie nur zwei dieser Gelegenheiten im Tor unterbrachten, unterstrich das Problem, das die Gäste in dieser Saison haben. Bei konsequenterem Ausspielen der Gelegenheiten hätten sie nie bis zum Schlusspfiff zittern müssen, doch nur Margreitters Einladung per Querschläger vor Bohls Tor und die Verkettung mehrerer Stellungsfehler vor dem 1:0 nahmen die Meidericher an.
Da dem Club auch nach vorne viel zu wenig einfiel, waren zwei Gegentreffer vor der 60. Minute in diesem Fall zu viel, um in der eigenen Stärkephase dann noch für einen Punktgewinn zu sorgen. Zwar erzielte Leibold den Anschlusstreffer per Fernschuss, doch für mehr Zählbares war das Spiel des FCN an diesem Sonntag ein wenig zu kompliziert. So wie in der Vorwoche im Spiel in Frankfurt zu viel auf das Mittel hoher und weiter Bälle gesetzt wurde, so wurde diese Woche zu sehr auf kurz und flach gesetzt. Immer wieder brachten die Duisburger ein Bein dazwischen, immer wieder wurde tief in der gegnerischen Hälfte eine falsche Entscheidung getroffen.
Gepaart mit dem Vergeben einiger größerer Chancen (Füllkrug, Behrens, Blum) ergab sich so das Rezept für die erste Niederlage nach 18 ungeschlagenen Spielen in Serie. Das ist angesichts der Situation in der Tabelle und des Gegners zwar ärgerlich, es ist aber etwas, mit dem irgendwann zu rechnen war. Irgendwann würde die Spannung nicht mehr ausreichen, ein Spiel nicht so glücklich verlaufen wie andere. Niemand hatte damit gerechnet, dass dies gegen den Tabellenletzten passieren würde, aber gerade in der Schlussphase einer Saison sind unerwartete Ergebnisse eher häufiger als seltener zu finden.
Dies bedeutet für die kommenden fünf Spiele aber auch die richtigen Lehren zu ziehen: Wieder konzentrierter zu Werke gehen, direkter den Abschluss suchen und das Spiel nicht zu neunt beenden. Viel ärgerlicher als die Niederlage an sich waren nämlich die unnötigen Platzverweise für Leibold und Bulthuis in der Schlussphase. Vor allem der Niederländer dürfte sich mit seiner Hommage an Nancy Sinatra („Bang Bang“) für längere Zeit aus der Mannschaft geschossen haben. Gut möglich, dass seine Sperre bis an die Relegationsspiele heranreichen wird. Relegationsspiele, die nach der Niederlage gegen Duisburg extrem wahrscheinlich sind.
<img src=“http://vg09.met.vgwort.de/na/6544faf386004ee6aa113b66393cc708″ width=“1″ height=“1″ alt=““>